Mich hat es schon immer genervt, dass ich meine Haare spätestens (dann wurd's aber auch echt Zeit) jeden zweiten Tag waschen musste. Die meisten wissen ja mittlerweile, dass das eigentlich nicht gut ist für die Haare, aber mit einem Fettkopf will man halt auch nicht durch die Gegend laufen. Also hab ich mich nach milderen (also weniger zur Nachfettung anregenden) Alternativen zu den Tensiden SLS und SLSA umgeschaut. Zunächst bin ich auf selbstgemachtes Honig-Ei-Shampoo gestoßen, aber bisher fand ich es immer ziemlich fies mir Ei ins Haar zu schmieren. Außerdem muss man dabei sehr auf die Duschtemperatur aufpassen, sonst gibt's Rührei im Haar und das herauszubekommen ist wahrlich keine Freude :D
Natron-Wäsche schied auch aus, das trocknet meine Haare zu sehr aus. Ich hatte es einmal ausprobiert als "Cleansing-Wäsche", als ich auf silikonfreie Haarpflege umgestiegen bin und mir die letzten Silikonreste aus den Haaren waschen wollte. Das hat zwar auch geklappt, das Haargefühl danach war aber gruselig.
Dann bin ich über den Blog Wasteland Rebel auf die Roggenmehl-Methode gestoßen und habe sie direkt mal ausprobiert:
Hier das Rezept (abgewandelt für meine Haarlänge):
- 4-5 EL Roggenmehl (Typ 1150)
- lauwarmes Wasser
- Roggenmehl mit einem kleinen Schneebesen in lauwarmem Wasser verrühren. So viel Wasser verwenden, dass eine shampooähnliche Konsistenz entsteht
- Haare nass machen, Roggenmehlmischung auf den Ansatz geben und gut verteilen, Reste in den Längen verteilen.
- kurz einwirken lassen (ca. 1-3 Minuten), unter fließendem Wasser ausspülen.
- Im Anschluss evtl. eine saure Rinse machen.
- die Mengenangabe ist für langes Haar (meine Haare sind 60cm lang), bei kürzeren Haaren die Menge ggf. anpassen.
Ok, es ist irgendwie kein klassisches Rezept, hat ja nur eine "richtige" Zutat. Aber deshalb heißt der Artikel ja auch DIY light ;)
Statt Typ-1150-Mehl kann man auch Vollkornmehl verwenden, das lässt sich aber nicht ganz so gründlich auswaschen, sodass es danach manchmal noch mehlig vom Kopf rieselt (sieht aber glücklicherweise nicht aus wie Schuppen). Andere Mehlsorten, insbesondere Weizen, sollten nicht verwendet werden, weil sie zu viel Gluten (Klebereiweiß) enthalten und wie der Name schon sagt die Haare verkleben. Wer wäscht sich schon gerne Pizzateig aus dem Haar. Kichererbsenmehl soll aber wohl auch funktionieren.
Wenn man ein totaler Duft-Junkie ist und ohne Shampooduft gar nicht leben möchte, kann man natürlich auch ein bis zwei Tröpfchen Parfumöl oder ätherisches Öl zu der Mehlmischung geben.
Und da ich total begeistert bin von der Roggenmehlmethode, hier noch eine kurze Werbeeinblendung:
- Kein Mikroplastik wie in herkömmlichen Shampoos, das dann in die Meere gelangt.
- Fett und Talg werden gut entfernt (zumindest bei mir. Es scheint nicht bei jedem gleich gut zu funktionieren.)
- Die Kopfhaut wird dank des Verzichts auf Tenside nicht zu neuer Talgproduktion angeregt. Durch das geringere Nachfetten muss man die Haare nicht mehr so häufig waschen.
- Roggenmehl enthält viele haarpflegende Inhaltsstoffe.
- Es ist noch günstiger als eine Wäsche mit Billigshampoo.
- Der Aufwand hält sich wirklich in Grenzen: das Anrühren dauert vielleicht 30 Sekunden.
- Und das wichtigste: ich habe DEUTLICH weniger Haarverlust!
Edit (29.9.): Ölkuren bekommt man mit der Roggenmehlwäsche übrigens nur sehr schwer aus den Haaren. Wenn ich eine Kur gemacht habe, mische ich noch zusätzlich einen EL Reetha (Waschnusspulver) ins Roggenmehl-Shampoo; damit funktioniert es bei mir super.
unraffiniertes Kokosöl ...mmmmmh, ich liebe den Duft :) |
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